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Schach - Bezirksoberliga
Ein Sieg in Breloh
Der Spielberichtsbogen des 7.Spieltages ließ
für den MTV Fichte beim Auswärtsspiel in Breloh nichts Gutes ahnen. An allen
Brettern waren die Gastgeber deutlich (ab 100 DWZ-Punkte aufwärts) überlegen.
Das Winsen sein Spitzenbrett auch noch frei lassen musste (0:1), machte die Sache nicht
gerade besser, fiel bei der Übermacht des Gegners aber auch nicht weiter auf.
Die Geschichte dieses einseitigen Wettstreits sei daher schnell erzählt: Während
Bernd Hollstein, Jörg Winter und Herbert Fuhlrott "das von ihnen erwartete
Resultat lieferten" (0:4), konnten Bernd Bielstein, Berthold Mitzko sowie Ingo
Vogler immerhin mit einer Punkteteilung überraschen (1,5:5,5).
Den einzigen Sieg zur 2,5:5,5-Niederlage steuerte Dr. Jahns mit einer sehenswerten
Partie bei. Mit nunmehr 6,5 Punkten aus 7 Partien gehört er zu den Topscorern
der Liga (und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis ein Bundesligist auf ihn
aufmerksam wird…).
Holen Sie also ausnahmsweise Großvaters Schachbrett vom Dachboden und genießen
Sie den einzigen Winser Sieg in Breloh.
Grüning, Thomas (DWZ 1843) - Dr. Jahns,
Reiner (DWZ 1742)
BOL Schachbezirk 4 Lüneburg, 23.02.2014
1.c4 f5 2.d4 e6 3.g3 d5 4.Lg2 c6 5.Sf3 Sf6 6.0-0 Ld6 7.b3
De7 8.Lb2 0-0 9.Sbd2 Sbd7 10.Dc2 Se4 11.a3 Der beiderseitige
Plan ist klar: Weiß versucht eine Attacke am Damenflügel, Schwarz auf der
Königsseite. 11...Sdf6 12.Se5 Ld7
(dieser Läufer muss ins Spiel gebracht werden, sonst sieht es schlecht aus für
Schwarz) 13.f3 Sg5 14.c5 Lc7 15.b4
die Attacke auf dem Damenflügel kommt nur sehr zähflüssig voran…
15...Le8 …während
die Entwicklung des Problemläufers Fortschritte macht 16.a4
a6 17.La3(?) Damit ist der Se5 nicht mehr doppelt gedeckt und der
Bauer e4 nicht mehr geschützt - und das sollte später für Weiß
noch desaströs werden! 17...Sf7 18.Sd3
ziemlich unverständlich - warum Rückzug? Dc3 oder Db2 wären ausreichend
gewesen 18...Sh5 19.e4. Weiß
sieht das Unheil nicht kommen…
Nach dem 19. Zug von Weiß. Gleich folgt der Einschlag!
19. ...Sxg3(!)
Ein Springeropfer mit der Überlegung: Die weißen Figuren stehen weit weg
und sich selbst im Wege, die schwarzen lassen sich jedoch schnell zum Angriff auf den
weißen König mobilisieren- also vorwärts! 20.hxg3
Lxg3 ...und schon steht eine Mattdrohung im Raum (De7-h4)! 21.e5(?) dieser erneute Fehlzug bricht Weiß
das Genick 21...Dh4 22.Tfb1 Dxd4+ 23.Kf1 Sxe5
damit ist der Sd3 nicht zu retten 24.Lb2 Dxd3+
25.Dxd3 Sxd3 26.Lc3 Bilanz für Schwarz: geopferte Figur zurückgewonnen
und dazu 4 Bauern. Das sollte reichen 26...Sf4 27.Sb3 Ld7 28.Ta2 Tae8 29.Le5 Sh5 30.La1
befolgt das Gesetz: Wenn man schlechter steht - keine Figur abtauschen! Aber es nützt
nichts mehr 30...e5 31.Sa5 Lc8 32.b5 cxb5 33.axb5 axb5
34.Txb5 Tf7 35.Td2 Sf4 36.Tb6 e4 der weiße König
ist eingemauert, der weißfeldrige Läufer nutzlos, es droht der Durchbruch
des e-Bauern - mein Gegner hatte keine Lust mehr und gab auf. 0:1 (Anmerkungen von
Dr. Jahns).
Nun sind es noch zwei Spiele in dieser Saison, aber bei der Spielstärke der noch
ausstehenden Gegner gibt es für Winsen nicht mehr viel zu reißen. Und ob
die bisher erkämpften 5 Mannschaftspunkte zum Klassenerhalt ausreichen . . .
Text: Bernd Bielstein |
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